Ich als Pädagoge…

Ich bin gelernter Religionspädagoge und habe mittlerweile über 30 Jahre Schulerfahrung.

Den nachfolgenden Text könnte man sozusagen als meine Unterrichtsphilosophie sehen:

„Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht die Männer zusammen, um Holz zu beschaffen und Werkzeuge vorzubereiten oder die Arbeit einzuteilen und Aufgaben zu vergeben, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem endlosen, weiten Meer.“
(Antoine de Saint-Éxupery)

Mit meinem Religionsunterricht möchte ich im Schulalltag und im Leben von uns allen ganz einfach die Tür offenhalten für die „religiöse Dimension“ unseres Daseins. Was alles zu dieser „religiösen Dimension“ gehört oder gehören kann, verändert sich für mich immer wieder, denn oft zeigen mir meine Schüler:innen für mich ganz neue und bisher unbekannte Aspekte und Perspektiven.

Ich bin der Überzeugung, dass jeder Mensch immer wieder nach Antworten auf die Fragen „Woher-Warum-Wohin“ sucht, und ich glaube, dass gerade in einer berufsbildenden Schule diese Fragen allzu selten gefragt oder beantwortet werden. Deshalb finde ich, hat das Fach Religion einen hohen Stellenwert, denn alle haben „Sehnsucht“ nach Sinn.

Im Unterricht geht es mir um konkrete Lebenshilfe und Sinngebung ebenso wie um Verstärkung von Sensibilität und Toleranz. Religion soll eine „Oase im Schulalltag“ zum Durchatmen sein und auch ein Zeitpunkt, an dem die „Höhen“ und „Tiefen“ des Lebens angesprochen werden können. Fragen nach Gott, Religion und Kirche fehlen ebenso wenig wie allgemeine ethische Themen der Gesellschaft oder das Besprechen wichtiger Anliegen der Klasse bzw. Konfliktlösung sowie Kommunikation. Natürlich ist Solidarität und soziales Engagement ein weiteres wichtiges Ziel für mich.

Religion bietet meiner Meinung nach eine wichtige Orientierungshilfe und stellt eine große Chance zur Persönlichkeitsentwicklung dar!

Aber es darf inmitten aller Theologie und Lebenshilfe niemals ohne Ernst, aber auch niemals ohne Humor zugehen…